Rezept für einen Christstollen
25.11.2021: Ein leckeres Rezept von unserem Genossen Jörg

In der Ausgabe 2/2021 hat unser Genosse Jörg Drewes, der gelernter Bäcker ist, ein Rezept für ein saftiges Karottenbrot beigesteuert.
Sein Rezeptbuch hält aber noch weitere Überraschungen bereit, weshalb er noch sein Rezept für einen Christstollen mit unsteilen will:
Das Rezept ergibt einen Stollen à ca. 1300 g
Dauer: ca. 50 min. plus 1 h gehen lassen plus 1 h Backzeit
Zutaten
- 500 g Weissmehl (550)
- 165 ml Milch (lauwarm)
- 250 g Butter
- 325 g Rosinen oder Sultaninen
- 65 g Mandeln geschält gemahlen süss
- 10 g Mandeln gemahlen bitter
- 1 Würfel Hefe (42 g)
- 85 g Zucker
- 65 g Orangeat
- 45 g Zitronat
- 1 TL abgeriebene Zitronenschale
- 1 Vanilleschote
- 1 Msp. Muskatnuss gemahlen
- 1 Msp. Sternanis gemahlen
- 1 Msp. Zimt gemahlen
- 5 g Salz
- Brauner Rum
Zum Bestreichen und Zuckern:
- 150 g Butter
- 200 g Puderzucker
Zubereitung
- Rosinen in eine Schüssel geben und mit dunklem Rum auffüllen, bis sie fast ganz bedeckt sind
- Mit Frischhaltefolie abdecken und einige Stunden oder über Nacht einlegen
- In der Schüssel der Knetmaschine Mehl, Zucker, Mandeln, Salz und Gewürze mischen
- In der Mitte eine Mulde formen
- Hefe in der lauwarmen Milch auflösen und die Hefemilch in die Mulde gießen
- Etwas Mehl vom Rand darüberstreuen, mit einem Küchentuch abdecken und den Vorteig 30 min. gehen lassen
- Das Mark der Vanilleschote und die Zitronenschale dazugeben
- Den Teig auf der 1. Stufe beginnen zu mischen und dabei immer wieder Butterscheiben dazugeben, bis die Butter aufgebraucht ist
- Jetzt auf 2. Stufe schalten und 5 min. kneten lassen
- Zum Schluss Rosinen, Orangeat und Zitronat dazugeben und kurz weitermischen, bis alles gleichmäßig verteilt ist (nicht zu lange kneten)
- Teig mit Frischhaltefolie abdecken und 1 Stunde gehen lassen, gegen Ende der Zeit den Backofen auf 180°C vorheizen
- Den Stollen formen: Teig zuerst rund vorwirken, dann lang wirken, mit einem Nudelholz in der Mitte leicht plattdrücken und auf eine Seite etwas abrollen, damit eine Hälfte dünner wird
- Die dünnere Hälfte über die dickere Hälfte schlagen und leicht festdrücken
- Stollen auf der zweituntersten Rille eine Stunde backen
- Stollen einige Stunden oder über Nacht komplett auskühlen lassen (Achtung: Die Stollen sind kurz nach dem Backen und solange sie noch warm sind sehr "zerbrechlich". Deshalb unbedingt einfach liegen und auskühlen lassen, danach sollte der Stollen fest wie Brot sein)
- Äußere Rosinen, die leicht abfallen, entfernen
- Butter in einem Topf erhitzen, bis sie flüssig ist
- Stollen mit einem Pinsel großzügig rundherum mit Butter bestreichen
- Puderzucker in ein großes Sieb geben und zuerst die Unterseite dick mit Puderzucker bestäuben, dann den Stollen wenden und die Oberseite bestäuben
- Stollen auf eine Alufolie legen und satt einschlagen
Lagerung
Die Lagerung eines Christstollens ist ein Thema für sich. Während manche den Stollen schon nach 24 Stunden essen, sind andere der Meinung, er schmecke nach zweimonatiger Lagerung am besten. Während manche den Stollen in Alufolie und Plastikbeutel luftdicht lagern, sind andere der Meinung, er müsse im Leinentuch und einem Karton gelagert werden, weil er atmen muss. Und während manche den Stollen im Keller lagern, bevorzugen andere eine wärmere Umgebung wie zum Beispiel oben auf einem Schrank.
Es gibt dabei kein richtig oder falsch, es ist einfach Geschmacksache. Fakt ist, dass die Gewürze, sowie die Trockenfrüchte ihr Aroma bei längerer Lagerung mehr entfalten und der Stollen somit an Geschmack gewinnt. Das heißt aber nicht, dass der Stollen frisch nicht schmeckt. Manche professionelle Stollenbäcker sind auch der Meinung, dass der Stollen nach einer Woche seinen Höhepunkt erreicht hat und danach nicht mehr sonderlich an Geschmack gewinnt.
Die lange Lagerung wird dadurch möglich, dass der Stollenteig einen geringen Wasseranteil, aber einen hohen Fett- und Zuckeranteil hat. Zusätzlich schützt äußerlich aufgetragene Butter und der Puderzucker vor Eindringlingen wie Bakterien oder Schimmelpilzen. Die Fett- und Zuckerschicht ist auch der Grund, weshalb der Stollen nicht einfach austrocknet. Das Wasser kann dadurch deutlich schwerer austreten. Zu feucht darf die Umgebung aber trotzdem nicht sein. Im Idealfall ist es möglichst kühl und trocken.
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