Die SPD Hövelhof kann man sich ohne Bernd Schäfer kaum vorstellen. Sein Engagement im Ortsverein, in Hövelhof, im Kreis Paderborn und für die Gesellschaft im Allgemeinen ist etwas ganz Besonderes, weshalb wir ihm zwei Sonderseiten unserer Sommerausgabe widmen. Wir wollen an dieser Stelle nämlich nicht nur „Danke sagen“, sondern auch einen Blick auf das gesellschaftspolitische Leben von Bernd Schäfer werfen. Wir können seitenweise aufzählen, in welchen Bereichen sich Bernd in den vergangenen Jahrzehnten engagiert hat, müssen uns an dieser Stelle aber auf einzelne Punkte beschränken.
Eintritt in die Gewerkschaft mit 14 Jahren
Bernd Schäfer ist in Brilon Rösenbeck aufgewachsen. Bereits mit 14 Jahren wurde er Gewerkschaftsmitglied und absolvierte eine Lehre zum Maschinenschlosser. Im Jahr 1973 zog er nach Hövelhof und nahm dort einen Arbeitsplatz in der JVA Hövelhof an, wo er bis zum Ende seiner beruflichen Laufbahn arbeitete. Dass er sich für die Interessen anderer einsetzt, zeigte sich schon sehr früh. Im Jahr 1977 gründete er in der JVA Hövelhof eine Betriebsgruppe der Gewerkschaft ÖTV (Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr). Er gehörte dem Personalrat an und war viele Jahre auch als Personalratsvorsitzender tätig. Als ÖTV-Kreisvorsitzender war er für mehr als 2000 Mitglieder zuständig. Er war der letzte ÖTV-Kreisvorsitzende und begleitete den Übergang der ÖTV zu ver.di, die durch die Verschmelzung mehrerer Einzelgewerkschaften im Jahr 2001 entstand. Schon seine berufliche Laufbahn zeigt sein sozialdemokratisches Interesse. Er hat sich immer für die Rechte von Arbeitnehmer:innen, für Chancengleichheit und für soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Dafür steht der Name Bernd Schäfer.
Nächstes Jahr 50 Jahre Parteimitgliedschaft
Bernd ist nicht nur in jungen Jahren Gewerkschaftsmitglied geworden, sondern hat seine Hilfsbereitschaft auch für die parteipolitische Arbeit genutzt. Mit 23 Jahren ist er im Jahr 1972 in die SPD eingetreten. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Neben der charismatischen Persönlichkeit Willy Brandts waren es vor allem der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und der SPD-Widerstand gegen den Nazi-Faschismus, weshalb sich Bernd für die SPD entschied. Nächstes Jahr feiert er die 50-jährige Parteimitgliedschaft. Ein besonderes Ereignis für uns alle! Dass jemand einer Partei so lange treu ist und sich die gesamte Zeit über mit viel Herzblut für die Menschen vor Ort einsetzt, ist nicht selbstverständlich.
Aufarbeitung der Vergangenheit
Bernd engagiert sich auch in hohem Maße in Hövelhof. Er war im Ortsvereinsvorstand der SPD Hövelhof, im Gemeinderat und 2004 sogar Bürgermeisterkandidat – der erste, den die SPD Hövelhof aufgestellt hat. In seiner Zeit im Rat hat er sich insbesondere für die Aufarbeitung der Nazivergangenheit eingesetzt. Das Schicksal der Schülerin Rosa Böhmer, die der Volksgruppe der Sinti und Roma angehörte, hat ihn besonders berührt. Sie wurde 1943 aus ihrer Schulklasse in der Kirchschule abgeholt und starb in Auschwitz. Bernd setzte sich dafür ein, dass dieser Teil der Hövelhofer Geschichte aufgearbeitet wird. Er erhielt dafür im Jahr 2011 die Goldene Anstecknadel der Gemeinde. Im Jahr 1989 gehörte Bernd zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises „Versöhnung durch Erinnerung“, der sich zur Aufgabe gemacht hat, an das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen in der Senne zu erinnern. 1996 wurde auf dem Gelände des damaligen Kriegsgefangenenlagers „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock eine Dokumentationsstätte eingerichtet. Für Bernd ist es sehr wichtig, dass man sich auch mit der Geschichte vor Ort auseinandersetzt.
37 Jahre Engagement im Kreis Paderborn
Im Jahr 1983 hat der SPD-Ortsverein Hövelhof Bernd Schäfer das erste Mal für den Kreistag aufgestellt, dem er bis zum Jahr 2020, als er sich für den politischen Ruhestand entschied, durchgehend angehörte. Bis 1997 war er Sprecher für Personal, Frauenförderung und Soziales. 1997 übernahm er den Fraktionsvorsitz und führte bis kurz vor Ende der letzten Legislaturperiode die Fraktion im Kreistag an. Insgesamt hat er sich 37 Jahre im Kreis engagiert. Er wurde von seinen Weggefährten und Mitstreitern für seine ruhige und sachliche Art sowie für sein Einfühlungsvermögen immer sehr geschätzt. Sein langjähriges und vor allem vielfältiges Engagement macht ihn zum wahren Polit-Urgestein. Die Fußstapfen, die er nach so vielen Jahren hinterlässt, sind groß. Im Kreis Paderborn gelang es ihm, trotz CDU-Mehrheit, viele sozialdemokratische Ideen umzusetzen. Besonders stolz ist er auf das Schutzengelprojekt, das Teil des sozialen Frühwarnsystems des Kreises Paderborn ist.
Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz
Die Zeit, die Bernd seinem ehrenamtlichen Engagement während der letzten Jahrzehnte gewidmet hat, lässt sich nicht bemessen. Fest steht jedoch, dass er nahezu seine gesamte Freizeit dafür genutzt hat, anderen Menschen zu helfen. Im März 2020 wurde sein unermüdlicher Einsatz mit einer ganz besonderen Auszeichnung belohnt. Der Bundespräsident hat ihm für seine außergewöhnlichen Verdienste in der Kommunalpolitik sowie im sozialen Bereich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Die SPD Hövelhof sagt DANKE!
Lieber Bernd, auch wir möchten uns an dieser Stelle für dein herausragendes Engagement bedanken. Menschen wie dich braucht unsere Gesellschaft! Wir sind sehr froh, dass wir dich an unserer Seite haben. Auch wenn du jetzt in den politischen Ruhestand gegangen bist, wissen wir, dass wir immer auf dich zählen können. Wir wünschen dir alles Gute und sagen DANKE! Deine SPD Hövelhof